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Touristinformation Thalfang am Erbeskopf

Anschrift

Touristinformation
Saarstrasse 3
54424 Thalfang

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Die Synagoge in Thalfang

Gedenktafel für die geschändete Synagoge

Schon 1822 waren die jüdische Gemeinde von Thalfang und Umgebung in der Lage, eine eigene Synagoge zu errichten. Das Gebäude in der heutigen Friedhofstraße hatte zwei Stockwerke. Das gesamte Obergeschoss bildete den Gottesdienstraum, während das Untergeschoss seit 1823 als jüdische Schule (linke Seite) mit Lehrerwohnung (rechte Seite) genutzt wurde. Diese Anordnung findet sich in vielen Landgemeinden der Region. Schon 1867 musste das Gebäude wegen Baufälligkeit renoviert werden. Einen Antrag auf die Lieferung von Bauholz aus dem Gemeindewald lehnte die Zivilgemeinde damals ab. Später zahlte man jedoch einen Zuschuss zur Beheizung, Reinigung und zum Anstrich des Schulraumes. 1912 musste die jüdische Elementarschule geschlossen werden, es fand nur noch der Religionsunterricht dort statt.

Um 1930 malte der bekannte Trierer (Synagogen-)Maler Max Lazarus (1892–1961) den Betsaal aus. Seine Mutter und auch seine Großmutter stammten aus Thalfang. Nur wenige Jahre später, am 10. November 1938, wurde die Synagoge geschändet. Das Inventar (Möbel, Bücher, Thorarollen) warf man aus dem Fenster. Die wenigen verbliebenen Juden mussten alles zum Marktplatz bringen und dort verbrennen. Das Gebäude wurde nur wegen der Nachbarhäuser nicht angezündet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die untere Etage als Wohnung vermietet. Da das Haus langsam zerfiel, wurde es von der Jüdischen Kultusgemeinde Trier an den Nachbarn verkauft, der es 1956 abreißen ließ. langsam 

Am 29. Juni 2010 wurde die zerstörte Synagoge wieder im Thalfanger Ortsbild „sichtbar“: Im Garten der Familie Martin Koch erinnert nun ein vom Eigentümer aus alten Ziegelsteinen erstellter „Mauerrest“ an das Lebenszentrum der ehemaligen Jüdischen Gemeinde. Darauf wurde eine Bronzetafel mit der Abbildung des Gebäudes angebracht. Die Inschrift lautet „Hier stand die Synagoge der Thalfanger Jüdischen Gemeinde – erbaut 1822 – geschändet 1938 – abgebrochen 1956“. Bei der Enthüllung der Gedenktafel durch Pfarrer Winfrid Krause sagte er, sie diene der Erinnerung und der Mahnung, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen.